Deep Talk Ep. 1: Wie Werte mehr Klarheit in Dein Business bringen
Ein Gespräch mit Silke May, Berufungs-Coach und bekennende Scannerin (www.maymate.de)
„Ich habe viel zu viele Interessen, um mich spitz zu positionieren.“
„Meine Vielfältigkeit macht mich aus. Das kann ich nicht ändern.“
Das sind Sätze, die ich im Gespräch mit KundInnen immer wieder höre.
Geht es Dir auch so? Du fühlst, dass Dein Business – oder eher das Business, dass von Dir erwartet wird – Dir und Deiner Vielseitigkeit nicht gerecht wird?
Ich verstehe Dich.
Wir alle sind so viel mehr als das Abziehbild, das wir auf Social Media und in der Online-Welt von uns zeigen können.
Das einzige Problem dabei: Vielfältigkeit erzeugt Kuddelmuddel.
Bei Dir, weil Du nicht weißt, wie Du Dir selbst gerecht wirst.
Aber vor allem auch bei Deinen Zuhörern und schließlich KundInnen. Wenn sie das denn je werden.
Denn wenn Du selbst es kaum greifen kannst, wie sollen das die Empfänger Deiner wertvollen Botschaft schaffen?
In der ersten Episode meiner neuen Reihe „Deep Talk: Menschlich statt marktschreierisch“ spreche ich darüber mit Silke May.
Silke ist Berufungs-Coach und selbst bekennende Scannerin. Und auch sie arbeitet oft mit Menschen, denen die Klarheit fehlt, um weiterzumachen.
Wie Du (auch als Vielinteressierte oder stille Macherin)
🌸 diese Klarheit im Business findest und
🌸 welche Rolle Deine Werte dabei spielen
hörst Du im Video hier: https://bit.ly/3wn2cqn
Du hörst oder liest lieber? Audio-File und Transkript findest Du weiter unten.
Hier gibt’s was auf die Ohren: Audio-File zum Video
Trankskript
Christina:
Hallo Silke, ich freue mich, dass wir uns treffen. Und wir haben ja heute so ein Gesprächsthema für uns ausgesucht, was uns in letzter Zeit immer wieder häufiger mit unseren Kunden begegnet ist.
Du machst ja Berufungscoaching, und ich mache Marketingbegleitung. Da würde man jetzt auf den ersten Blick wahrscheinlich nicht denken, dass das so viele Gemeinsamkeiten hat, was die Kundenthemen angeht. Aber andererseits ist uns doch immer wieder so ein großes gemeinsames Thema aufgefallen, oder?
Silke:
Ja genau, also, in unserem Austauschen haben wir das ja öfter festgestellt, dass wir beide häufig Kunden haben, die sogenannte Scanner-Persönlichkeiten sind.
Und auch das Thema Werte ist eine ganz große Verbindung bei uns. Wo wir festgestellt haben, da gibt's oft so eine Unklarheit auch bei unseren Kunden. Ja, und darüber wollen wir heute sprechen.
Christina:
Genau. Dieses große Thema Klarheit im Business, und was dabei helfen kann. Ganz speziell eben auch bei Vielinteressierten.
Und diese Klarheit oder Unklarheit, besser gesagt, bei deinen Kunden oder auch bei dir selbst vielleicht am Anfang: Wie hast du das denn festgestellt, dass du das Gefühl hattest:
“Also irgendwie ist da noch nicht so der rote Faden drin, ich weiß nicht so genau, wohin ich gehen kann, oder gehen will auch, mit meinem Business”?
Silke:
Ja, das ist vor allen Dingen diese, wie Du schon gerade gesagt hast, der rote Faden, der fehlt und dann diese Unsicherheit, diese vielen Interessen unter einen Hut zu bringen, oder sich für eine Sache oder mehrere zu entscheiden.
Und dann gibt es oft so ein Unwohlsein, das das Thema, was dann ausgewählt wurde sich nicht richtig passend anfühlt. Dann ist da so eine Unzufriedenheit da, keine klare Orientierung.
Oft sind das dann auch so übergestülpte Strategien von außen, die wir alle kennen, die uns begegnen, die dann auch nicht passen. Also, das ist so dieses Gefühl, irgendwas stimmt da nicht so richtig. Das ist, glaube ich, was es so auf den Punkt bringt.
Christina:
Ich finde auch diese übergestülpten Strategien, das ist dann so oft das, was natürlich das Erste ist, was man sieht und denkt: “Okay, das bringt mir jetzt die Klarheit, die ich brauche“, wenn aber eigentlich das Problem wo ganz anders liegt. Und dass die Strategie ja vielleicht schon der zweite oder dritte Schritt ist, oder das Vorgehen eigentlich der zweite oder dritte Schritt
sind, und diese Klarheit aber viel früher beginnt. Also viel tiefer auch irgendwo liegt.
Jetzt sagtest du ja, dass du viel mit Scanner- Persönlichkeiten arbeitest. Ich auch immer mal wieder und von dir selbst sagst du ja auch, du denkst, dass du so eine vielinteressierte Person bist, die viele Themen verbinden möchte in ihrer Arbeit. Wie denkst du denn,
dass sich gerade dieses Scannertum, diese Scanner-Eigenschaft auf diese Unklarheit auch auswirkt?
Silke:
Ja, aufgrund der vielen Interessen. Also erstmal ist natürlich nicht jede Scanner-Persönlichkeit gleich, oder es gibt da auch Unterschiede. Aber wenn wir das jetzt auf diese vielen Interessen und Möglichkeiten münzen, ist es daneben oft auch so fehlender Fokus, was mache ich jetzt, dann gibt's auch so Änderungen, dann heute dies morgen das und dieses Sich-nicht-festlegen, Angst vor Entscheidungen, das ist oft so ein Punkt, der ein bisschen ausbremst.
Und wo dann eben die keine Klarheit da ist. Wo führt denn mein Weg überhaupt lang, dass die Orientierung fehlt.
Christina:
Ja, auch so ein bisschen sich verlieren in dieser Vielfältigkeit, dass man so irgendwie denkt, da schneidet man jetzt was von sich selbst ab, wenn man das nicht alles kommuniziert. Aber für den Kunden ist es ja auch oft wichtig, was wirklich.
Also der möchte ja konkret wissen, was bekomme ich von dir, und da ist das Wie, also diese vielen verschiedenen Dinge, die mit reinkommen in die Arbeit, oft eher sekundär. Also gar nicht so wichtig auch am Anfang, denke ich.
Aber du oder andere Vielinteressierte denken dann oft: “Ok, ich muss jetzt aber zeigen, dass ich das alles mit reinbringe, das macht mich ja aus. Das macht mich besonders.”
Silke:
Also das ist auf jeden Fall ein Thema, dass da alles gezeigt werden will. Aber was ich auch festgestellt habe, da wirst du wahrscheinlich auch noch was zu sagen können, dass diese Unklarheit ja nicht nur bei Scannern auftaucht, Wie würdest du das denn sehen, wie wirkt sich das bei anderen Typen aus, diese Unklarheit im Business? Dass sie vielleicht nicht wissen, wie sie sich da präsentieren.
Christina:
Ja, also ich merke das auch bei Kundinnen, sagen wir mal, die vielleicht eher zu den Zurückhaltenderen zählen, also so Typ sensibel, introvertiert, eher ruhig, wo ich mich ja auch häufig dazu zähle.
Also mein Motto “menschlich statt marktschreierisch” bringt das ja auch schon rüber.
Ich bin auch so ein Typ, und da ist es dann eben oft so, dass durch dieses Zurückhaltende diese Unklarheit entsteht, dass man viele Dinge, die da draußen angeboten werden, viele Strategien, erstmal ablehnt und sagt: “Das passt ja nicht zu mir. So möchte ich das nicht machen. Ich möchte mich nicht aufdrängen, also setzte ich keinen Call-to-action oder ich gehe erst gar nicht auf LinkedIn und mache mich sichtbar.”
Man greift dann zu diesen Ausreden, sage ich jetzt mal, und sagt “Das bin ich nicht.”
Aber auf der anderen Seite kommt dann die Unklarheit: “Ja, aber wie mache ich das denn, ich möchte ja trotzdem gesehen werden? Ich möchte, dass Menschen meine Leistungen kaufen” und so weiter. Und da entsteht dann so eine Herausforderung, seinen eigenen Weg zu finden. Und, ich glaube, das ist eben auch oft noch so ein Grund, warum Menschen keine Klarheit in ihrem Business haben, weil sie erstmal ablehnen, und dann aber nicht wissen, was mache ich denn stattdessen, wie kann ich das denn auf meine leise Art und Weise vielleicht auch erreichen. Und da sprechen ja auch sehr wenige drüber.
Du beschäftigst dich ja in deinem Coaching sehr stark, wie ich auch, mit dem Thema Werte und Werte erkennen. Bei mir ist es Werte kommunizieren.
Was denkst du denn? Wie könnten Werte denn Klarheit ins Business bringen?
Silke:
Ja, also erstmal, ganz vorne angefangen, das ist ja so mein Thema, die eigene Berufung finden, und da spielen Werte ganz doll mit rein.
Sich erstmal über sich selbst bewusst zu werden, wer bin ich denn eigentlich und was möchte ich denn nach außen auch von mir zeigen?
Dann gibt's natürlich auch durch die eigenen Werte, wenn man die sich so ganz bewusst gemacht hat, eine gute Orientierung für eventuell, wie wir gerade schon gesprochen haben, Strategien. Um dann noch mal zu überprüfen, was zu mir passt. Geht das mit meinen Werten überein oder eben nicht?
Das gibt dann einfach die Klarheit, erstmal bei sich selbst zu wissen, wer bin ich? Dann auch eben diese Orientierung im Außen zu haben.
Und ja, natürlich schafft es auch Verbindung zu den Kunden, die da draußen sind. Dass wir dann eben die Menschen anziehen, die zu uns passen oder die wegbleiben, die eben nicht passen.
Christina:
Genau, also Verbindung schaffen finde ich auch ganz wichtig, weil durch diese Werte, die ich nach außen kommuniziere, oder zeige oder lebe, in deinem Fall, entsteht ja diese Wiedererkennung. Und Wiedererkennung beim Kunden erzeugt Nähe, weil der Kunde sagt “Ja, das mag ich. Das passt zu mir.” Und dann durch diese Nähe entsteht das Vertrauen, was ja wiederum so eine Vorstufe dann auch zum Kaufen ist.
Wenn ich nicht vertraue, dann kaufe ich meistens nichts. Deswegen ist diese Verbindung für mich auch wirklich grundsätzlich. Dass man eben durch diese gemeinsamen Werte eine Verbindung schafft.
Silke:
Wie gehst du denn dann mit deinen Kundinnen vor, wenn diese innere Klarheit, die ich ja dann sozusagen mit meinen Kunden erarbeite, dann auch nach außen getragen wird. Wie schaffst du das dann in der Kommunikation zu vermitteln?
Christina:
Also, wie schon gesagt, bei mir ist diese Verbindung, die wir schaffen wollen, sehr wichtig.
Deswegen gehen wir auch wirklich ganz tief rein, wer ist denn der Kunde? Wer bin ich? Und wo ist da diese Brücke, die es zu bauen gilt?
Und sobald ich mal meine eigenen Werte, und ich sage auch oft eher mein Thema, gefunden habe. Also, was ist dieses übergreifende Dach, auch gerade für Scanner-Persönlichkeiten?
Ich habe da ganz viele Themen, aber was ist das Dach? Was möchte ich als Thema nach außen tragen? Wie möchte ich erkannt werden?
Und wenn ich das mal für mich analysiert habe, dann kann ich auch abgleichen und sagen, welche dieser Werte spielen für meine Kunden eine Rolle? Wer sind diese Kunden, die ich ansprechen möchte? Und was sind Themen, die in dieses Überthema reinspielen, die ich bedienen kann? Und so kommen wir dann von diesem Inneren plötzlich ins Äußere.
Also das ist jetzt natürlich sehr theoretisch, aber es ist wirklich Grundlagenarbeit, die dann oft erstmal stattfindet.
Silke:
Ja, das sehe ich genauso, dass das wichtig ist. Also das stelle ich immer wieder fest, und das war auch auf meinem Weg so wichtig, erstmal die Innenschau zu haben, bei sich selbst zu gucken. Wer bin ich? Was ist meine Persönlichkeit?
Und dann finde ich das auch ganz hilfreich, diese Essenzen von dem, was man sich da selbst erarbeitet, nicht nur zu den eigenen Werten. Bei mir kommt noch das Warum dazu, die Stärken, Interessen und so weiter, sich das dann auch wirklich aufzuschreiben, die Essenzen davon, und sich daran dann auch immer wieder zu orientieren.
Ja, sei es jetzt das Thema, das Marketing und so weiter, das ist dann wirklich so ein schöner Kompass, an dem man sich ausrichten kann.
Christina:
Das ist so. Also, man kann da wirklich so einen Rundumschlag machen. Dass man bei sich anfängt, und dann weitergeht zum Kunden, und das dann in seine Kommunikation und Außendarstellung überträgt. Das geht im Design weiter, bis dann zum Verkaufsgespräch. Also, da gibt es unheimlich viele Komponenten, die man damit abdecken kann.
Und ich denke mal, du hast da wahrscheinlich auch ganz verschiedene Wege, wie du das Thema Werte dann angehst. Wie man da dran kommt an diese Werte bei sich. Das ist ja nicht so, dass man da sagt: „Ok da gibt es eine Liste, und ich suche mir mal ein paar aus, die mir gefallen. Oder ich zähl mal ab“, oder so. Bestimmt unterschiedlich und sehr individuell, oder?
Silke:
Also, ich arbeite da mit meinen Kundinnen schon auch mit Listen teilweise, es kommt immer drauf an, auf welchem Stand sie sind. Manche haben sich schon mit Werten beschäftigt, manche gar nicht, manche haben überhaupt gar keine Idee davon, dann kann man schon mal auch auf diese Listen gucken.
Was gibt's denn so, aber nicht um sich da was auszusuchen, sondern, um auch in sich selbst zu schauen, was ist da bei mir? Zu gucken, wie bin ich auch aufgewachsen, was ist in meiner Vergangenheit, was lebe ich denn wirklich? Und das ist immer so ein ganz wichtiger Aspekt, finde ich, zu gucken, wer bin ich denn wirklich? Weil oft schreiben wir uns Werte auf die Fahne, die gar nicht unsere sind. Die uns dann aus der Vergangenheit, von den Eltern, zum Beispiel, so quasi auferlegt wurden. Und das habe ich auch oft mit Kundinnen, dass wir dann feststellen: „Ach, das ist ja gar nicht mein Wert. Ich leb das zwar nach, aber das ist nicht meins.“
Da geht es auch sehr tief in dieser Wertearbeit. Und dann kann man auch nicht sagen, wir nehmen uns jetzt mal eine halbe Stunde, und dann hast du das. Das ist schon eine längere Innenschau. Und, ja, ganz individuell, aber da gibt’s natürlich auch ganz viele Übung zu, um sich dem zu nähern.
Christina:
Ja, du hast es schon angesprochen, es ist wirklich ein Thema, was man nicht mal eben so nebenbei macht und kurz notiert. Wir haben ja auch in unseren Gesprächen festgestellt, dass es da so viel zu sagen gibt. Und heute unser Gespräch sollte auch einfach mal nur so eine Vorstellung sein zu dem Thema.
Aber wir haben uns überlegt, dass wir da gerne mehr zu machen würden, weil es doch einfach ein Thema ist, was immer wieder hochkommt bei uns beiden. Und wir würden da gerne einen kleinen Workshop zu veranstalten.
Silke:
Wenn da jetzt schon jemand denkt: Ach, das ist interessant für mich. Dann könnt ihr das gerne in die Kommentare schon schreiben, und da werden wir auf jeden Fall dann in nächster Zeit auch weitere Infos zu bringen, wann und wie das Ganze dann stattfinden wird.
Christina:
Genau, also, wenn ihr Lust habt dieses Thema „Werte“ für euch, für eure Berufung und für Eure Kommunikation weiter herauszufiltern, dann schreibt doch einfach kurz in die Kommentare. Und dann melden wir uns bei euch, sobald der Workshops steht und geben euch den Termin durch.
Ja, soviel erstmal von uns zu dem Thema. Hat total Spaß gemacht, mit dir darüber kurz zu sprechen. Und weiterhin finde ich das ein superspannendes Thema und bin gespannt, was wir da auf die Beine stellen zusammen.
Silke:
Ja, ich freue mich da auch drauf.
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